Altersgerechte Wohngebiete – aber nicht über die Konsequenzen nachgedacht

17.10.2016 Bau, Verkehr & Umwelt

Es ist sehr löblich, wenn eine sich entwickelnde Stadt auch etwas für ihre älteren Bürger tut. Dies geschieht zum Glück auch in unserer Stadt. Die Wohnungen, die am Wallensteingraben entstanden sind und auch die, die noch im Bau sind, sind gelungene Beispiele einer altersgerechten Bauplanung. Bei unserer Begehung und Besichtigung vor Ort konnten wir uns von der Zufriedenheit der Bewohner überzeugen. Über die Wohnsituation, die Erreichbarkeit und die Nähe zur Altstadt gab es nur Anerkennung.

Nur die Anbindung an das täglich benötigte und genutzte Wohnumfeld scheint nicht ausreichend bedacht worden zu sein. Die meisten Bewohner des Viertels „Am Wallensteingraben, Rabenstraße und Poelerstraße“ gehen in dem Viertel Philosophenweg zu ihren täglichen Einkäufen zu Markant, in die Kaufhalle, in die Apotheke oder zur Bank. Dazu nutzen sie Brücke über den Wallensteingraben und den unbefestigten Schotterweg zum Philosophenweg.

Nun mag das ja im Sommer bei schönem Wetter noch gehen und auch mit dem Rollator zu bewerkstelligen sein. Wir haben uns das aber auch bei Regen angeschaut. Hier wird es zu einer Tortur für einige.

Bereits im letzten Jahr haben wir schon einmal einen Antrag im Bauausschuss eingebracht, dass hier Abhilfe geschaffen wird. Leider wurde der abgelehnt. Der EVB hätte nicht die richtigen Fahrzeuge, um einen Winterdienst zu organisieren, Herr Berghahn war der Auffassung, dass unsere Winter nicht so schlimm seinen und in den 10 Tagen, an denen evtl. mal Schnee liegt, auch einen Umweg über die Poeler Straße zumutbar wäre.

Am meisten jedoch hat uns die Ablehnung des Seniorenbeirates schockiert. Mit der Verbesserung des Weges dort könnten ja auch andere Bürger in anderen Stadtteilen auf die Idee gebracht werden, einen Winterdienst zu fordern. Wo würde das hinführen? Für uns eine nicht nachvollziehbare, wenn nicht gar unwürdige Argumentation und das von einem Beirat, der gerade diese Gruppe besonders vertreten soll.

Deshalb bringt die FÜR-WISMAR-Fraktion auch vor diesem Winter wieder den Antrag ein, dass die Situation am Wallensteingraben verbessert wird. Als Sofortmaßnahme fordern wir, dass ein Winterdienst, zumindest von der Brücke bis zum Philosophenweg, eingerichtet wird. Wenn der EVB das nicht leisten kann, muss das eben an Fremdfirmen vergeben werden. Das sind ca. 70 Meter Weg. Das wird ja wohl noch irgendwie bezahlbar sein.

Mittelfristig muss aber das gesamte Problem gelöst werde. Wir fordern, dass der Weg von der Rabenstraße bis zum Philosophenweg mit einer Asphaltdecke versehen wird und auf dem gesamten Weg ein Winterdienst eingerichtet wird.

Wir fordern alle Anwohner auf, das Abstimmungsergebnis in der Bürgerschaft genau zu beobachten. Wir halten Sie weiterhin auf dem Laufenden.

10-wallensteingraben

1-wallensteingraben1