Asterix und Obelix bei den Hanseaten

26.06.2022 Neues aus der Fraktion, StadtPolitik

Die BVVG (Treuhand Nachfolgegesellschaft) möchte in Müggenburg 17 ha Fläche verkaufen.

So weit – so gut; das macht sie schon seit über 30 Jahren.

Die Stadt Wismar hat Interesse bekundet und möchte zur „Flächenbevorratung“ das Areal erwerben. D.h. es gibt keinen Plan zur Nutzung, sondern die Flächen sollen als ökologische Ausgleichsfläche dienen bzw. einfach so „auf Tasche“ bleiben.

Nun kann man sich fragen, warum eine Stadt, die immerhin noch mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag verschuldet ist, sich mal so eben Ausgaben von 500.000 € leisten sollte und kann.

Aber ein Bestand an kommunalen Flächen ist für eine planmäßige Stadtentwicklung unabdingbar; lassen wir es also erstmal so stehen.

Es würden dann alle Flächen des Sport- und Regionalflugplatzes Wismar/Müggenburg der Hansestadt gehören…für die Stadtentwicklung eine ausgesprochen komfortable Position.

Wäre da nicht…

Bei Asterix würde die Geschichte so von vorn beginnen:

„Wir befinden uns im Jahre 2022 n. Chr. Ganz Müggenburg ist von den Hanseaten besetzt…

Ganz Müggenburg? Nein! Ein von unbeugsamen Flugamateuren bevölkertes Areal hört nicht auf den potentiellen Besitzern Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Hanseaten…“

Denn die Hanseaten haben den Fliegern den bebauten Teil des Geländes (schon immer im Besitz der Stadt) bis 2089 in Erbpacht vermietet. Lediglich die Landebahn war von der BVVG mit einer zuletzt auf jeweils 1 Jahr begrenzten Laufzeit gepachtet.

Da die Stadt sich nicht vorstellen kann auf Dauer einen Sport- und Regionalflugplatz zu unterhalten, will jetzt die Flugplatzbetriebsgesellschaft (nennen wir sie Grautvornix) das Grundstück selbst erwerben. Ergebnis – offen.

Hoffnung darauf, dass Grautvornix bei einer möglichen Kündigung der Fläche für die Landebahn den Standort aufgibt, sollte sich keiner machen.

Das Pachtgelände ist groß genug um dort einen Helikopter-Landeplatz zu betreiben.

…und den Fliegern graut vor nix.

Es sollte also eine Einigung her…

Wenn die Bürgerschaft einem Flächenerwerb ohne Vorbedingungen (langfristiger Pachtvertrag mit der Betriebsgesellschaft) zustimmt, dann kann dieser Erwerb ein ähnlicher Flop wie die Markthalle, die Reithalle u.ä.m. werden.

Wer will schon ein Eigenheim neben einem Hubschrauberlandeplatz und zwischen Osttangente und Abfallwirtschaftshof.

Die Bürgerschaft muss es richten, denn es gibt den Ort Kleinbonum (französischen Begriff “petit bonhomme”, der für “kleine Spießer” steht) nicht…

…und auch ein Zaubertrank ist nicht in Sicht.

Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Ulrich Jahr