Aufstellwände für Graffiti in der Hansestadt Wismar

04.12.2021 Neues aus der Fraktion

(Interfraktioneller Antrag von Bernhard Schubach, Fraktion FÜR-WISMAR-Forum, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Bürgerschaftssitzung am 25.11.2021)

Beschlussvorschlag:

Die Bürgerschaft beschließt die in der Begründung aufgeführte Konzeption und die Standorte für die Installation einer geeigneten Aufstellwand für Graffiti in der Hansestadt Wismar. Sollten dafür Kosten anfallen, so ist ein entsprechender Posten im nächsten Haushalt vorzusehen.

Begründung:

Kunst im öffentlichen Raum stellt eine Bereicherung für jede Stadt da. Der Platz für kreative Entfaltung z.B. durch Graffitikünstler ist jedoch in Wismar sehr beschränkt. Hier steht unsere Stadt hinter Städten wie Greifswald, Stralsund und Rostock zurück.

Die Bürgerschaft der Hansestadt Wismar hat den Bürgermeister bereits im 28.7. 2016 einstimmig damit beauftragt zu prüfen, welche Flächen für legale Graffiti von Seiten der Stadt zur Verfügung gestellt werden können (VO/2016/1899). Da bei dieser Prüfung keine geeignete Flächen ausgemacht wurden soll entsprechender Raum geschaffen werden.

Auch ist zu bedenken, dass die Fläche der Bahn an der Platterkamp (The Hall) mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Konzeption

Die Nutzung der Graffitiwände soll das individuelle Aufbringen von Graffiti ohne weiter Absprachen mit der Stadt ermöglichen. Dabei ist vorgesehen, dass die Graffiti nach einiger Zeit wieder übersprüht werden. Eine Regelung der zeitlichen Abstände oder ähnliches erfolgt dabei nicht.

Vielmehr wird hierbei auf die Selbstorganisation interessierter Sprayer gesetzt. Dadurch wird der nötige Freiraum geschaffen die Flächen immer wieder neu zu gestalten und lebendig zu halten.

So kann der Platz genutzt werden um Graffiti als Freizeitgestaltung zu nutzen ohne das der Raum schnell zu knapp wird.

Für die Größe der Aufstellwände wäre z.B. bei 25 m X 2,5 m (Länge x Breite) wünschenswert, damit mehrere Sprayer gleichzeitig aktiv sein können. Die Wände sollten so konstruiert sein, dass sie beidseitig besprüht werden können. Um eine kostengünstige Herstellung der Wände zu gewährleisten, könnten Fertigbetonteile verwendet werden. Diese können von den meisten Tiefbau- oder Garten-Landschaftsbaufirmen verbaut werden, so dass keine Spezialfirmen beauftragt werden müssen. Aus ähnlichen Projekten kann ein Referenzpreis von ca. 950€/lfm für die Herstellung solch einer freistehenden Mauerscheibe (mit einer Oberfläche in Sichtbetonklasse inkl. Einbau und Unterkonstruktion/Fundament) angenommen werden. In der Nähe der Wand sollte eine Mülltonne für Metallrecycling bzw. Spraydosen vorhanden sein.

Mögliche Standorte

Bevorzugter Standort der Sprayer-Community ist der Bürgerpark in Wismar. Hier könnte sich eine Graffitiwand gut einfügen und sich mit den anderen Freizeitaktivitäten ergänzen.

Am 14.10. 2020 gab an der Skaterbahn am Kagenmarkt ein Treffen von verschieden Interessengruppen (Sprayer, Skater, KiJuPa, Bündnis 90 Grüne, Für Wismar Forum; Piraten, Verwaltung) um Möglichkeiten zu diskutieren wie auf dem Gelände Raum bzw. Fläche für Graffitikunst geschaffen werden kann. Dabei gab es einen breiten Konsens, dass Graffiti gut in das Umfeld der Skateranlage passt.

Sollte eine Prüfung durch die Verwaltung weitere Standorte ergeben, die besser geeignet sind, so ist dies zu begrüßen.

Anhang

Andere Träger und Gemeinden haben vergleichbare Projekte bereits mit geringen Kostenaufwand realisiert – Beispiele im Anhang. Eine mögliche Quelle zur Förderung könnte z.B. das Programm des BMFSFJ „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ sein.